Arbeitsproben Reiseberichte


 

Müllrose - Bremsdorfer Mühle und andere Sehenswürdigkeiten des Schlaubetales



Urig und romantisch ist die Landschaft des Schlaubetales, eines der schönsten Erholungsgebiete Brandenburgs. Die Schlaube ist ca. 20 km lang und entspringt in den, südlich des Wirchensees gelegenen, Wirchenwiesen. Sie windet sich durch das Schlaubetal und durchfließt mehrere Seen, bis sie im Großen Müllroser See endet.



Müllrose

Müllrose, der Hauptort des Schlaubetales, wurde um 1260 gegründet und liegt zwischen dem Katharinen- sowie dem Kleinen und dem Großen Müllroser See. Die Promenade am Müllroser See lädt zum Spazieren gehen und Enten füttern ein.

Der Marktplatz hat einige sehenswerte Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die barocke Kirche ist besonders interessant. Bei genügend Zeit lohnt ein Blick auf die Müllroser Mühle. Sie ist die einzige noch produzierende Mühle in Ost-Brandenburg. Außerdem ist der Ort gut geeignet als Ausgangspunkt für Wanderungen ins Schlaubetal.

Ein besonders schöner und gemütlicher Wanderweg führt zum Beispiel um den Hammersee. Man startet am Forsthaus Siehdichum und kann auf einer Strecke von 5,5 km die abwechslungsreiche Natur genießen.


Die Bremsdorfer Mühle

„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“. Wer denkt nicht an dieses Volkslied, wenn er die Bremsdorfer Mühle sieht, denn das Mühlenrad, der im 16. Jahrhundert erbauten Mühle, klappert auch heute noch. Zurzeit befindet sich in der Mühle ein Restaurant, in dem Sie sehr gut essen können. Im Sommer sitzt man im Garten unter großen Sonnenschirmen und genießt die idyllische Landschaft. Im Winter ist es drinnen am Kamin gemütlich.

Einst befanden sich unzählige Mühlen im Schlaubetal. Einige andere sehenswerte Mühlen sind noch erhalten (Schlaubemühle, Kieselwitzer Mühle, Schwerzkower Mühle, Ragower Mühle).



Neuzelle

Ein Abstecher nach Neuzelle lohnt sich auf jeden Fall.

1268 wurde das Kloster von Heinrich dem Erlauchten im Gedenken an seine verstorbene Ehefrau Agnes gegründet. 1429 zerstörten Hussiten das Kloster. Es wurde jedoch wieder aufgebaut. Auch im 30-jährigen Krieg wurde das Kloster zerstört. Abt Bernardus ließ zwischen 1655 und 1658 die wiederaufgebauten Gebäude von italienischen Künstlern mit Fresken und Stuckaturen versehen. Sein Nachfolger ließ die Klosteranlage im Stil des süddeutschen Barocks umgestalten. Das Aus und der Untergang des Klosters kam, als Neuzelle mit der Niederlausitz an Preußen fiel. 1817 wurde das Kloster säkularisiert und zum Stift Neuzelle umgewandelt. 1955 wurde das Stift Neuzelle aufgelöst, 1996 als Stiftung Stift Neuzelle neu gegründet. Die Klosterkirche ist besonders sehenswert. Der prächtige, gelbe Barockbau fällt einem sofort auf. Im Inneren zieren Gemälde die Decken. Den barocken Klostergarten sollten Sie auf keinen Fall versäumen.

Die Klosterbrauerei stammt aus dem Jahre 1589. Heute noch kann man Produkte der Brauerei im Klosterladen kaufen. Malerisch ist auch der Teich vor dem Kloster.

 

Findlingspark Henzendorf

Ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie ist der Findlingspark Henzendorf. Schon die Anfahrt dahin ist abenteuerlich.

Geheimnisvoll liegen Findlinge verstreut auf der Wiese nahe dem Dorf. Künstler haben Findlinge mit Reliefs und Malereien nach keltischem und hethitischem Vorbild gestaltet. Der Park ist immer zugänglich und kostenlos. Die Steine sind durchschnittlich Milliarden Jahre alt. Sie stammen ursprünglich aus dem Tagebau Jänschwalde.







 

Königin Victoria - die Großmutter Europas

Am 24. Mai 1819 wurde eine der mächtigsten Frauen des 19. Jahrhunderts in Kensington Palace (London) geboren. Das einzige Kind von Eduard von Kent (1767-1820) und von Victoria von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1786-1861) wurde auf den Namen Alexandrina Victoria getauft. Ihr Vater starb, als Victoria 8 Monate alt war. Die kleine Prinzessin verbrachte ihre Kindheit ziemlich isoliert und wurde von einer deutschen Gouvernante  - der Baronin Louise Lehzen - und ihrer Mutter erzogen.

Victoria und Lord Melbourne

Am 20. Juni 1837, als Victoria gerade 18 war, änderte sich ihr Leben total. Ihr Onkel, der britische König Wilhelm VI., starb. Er hatte keine legitimen Kinder und so wurde Victoria seine Nachfolgerin. Eine von Victorias ersten Handlungen als Königin war der Umzug von Kensington Palace nach Buckingham Palace. Seitdem ist der Palast die offizielle Londoner Residenz der britischen Monarchen. Am 28. Juni 1838 fand Victorias Krönung in der Westminster Abbey statt. Zur Zeit ihrer Thronbesteigung war der 58-jährige Lord Melbourne Premierminister. Zu ihm hatte die junge Königin volles Vertrauen. Ihr zweiter Vertrauter war ihr Onkel König Leopold I. von Belgien.

Victoria und Albert

Der bedeutendste Mann in ihrem Leben war jedoch ihr Ehemann. Am 10. Februar 1840 heiratete sie ihren deutschen Cousin Albert Sachsen-Coburg-Gotha. Ihn hatte sie einige Zeit vorher durch seine Besuche in England kennengelernt. Er war ihre große Liebe und hatte mächtigen Einfluss auf die Königin und ihre Arbeit. Ein großer Erfolg von Albert war die erste Weltausstellung in London (1851), die die wirtschaftlichen und industriellen Fortschritte im viktorianischen Großbritannien deutlich macht. Den Titel König bekam er allerdings nie!

Victoria und Albert hatten neun Kinder. Ihre Tochter Victoria heiratete Prinz Friedrich von Preußen, der 1888 für kurze Zeit Kaiser von Deutschland wurde. Auch ihre anderen Kinder heiraten in europäische Königs - und Fürstenhäuser hinein, was ihr den Titel „Die Großmutter Europas“ einbrachte.

Die Königin liebte Schottland.1848 kauften Victoria und Albert das Anwesen Balmoral im Norden Schottlands. Sie ließen das heutige Schloss errichten, das noch immer die Sommerresidenz der britischen Monarchen ist. Ein anderer Rückzugsort von Victoria und Albert war Osborne House auf der Isle of Wight.

Die Kaiserin von Indien

Völlig überraschend starb Albert im Dezember 1861 im Alter von nur 42 Jahren. Er hatte vermutlich Typhus. Victorias Trauer war so groß, dass sie sich für lange Zeit von der Öffentlichkeit zurückzog. Sie kam wohl wirklich nie über seinen Tod hinweg und trug bis an ihr Lebensende Trauerkleidung. Das Albert Memorial und die Royal Albert Hall, beide in Kensington (London), wurden ihm zu Ehren errichtet.

Ihr Leben ging jedoch weiter und sie vollbrachte weitere Erfolge. Mit der Hilfe von Premierminister Benjamin Disraeli nahm Victoria 1876 den Titel "Kaiserin von Indien" an.1887 feierte Victoria ihr goldenes Thronjubiläum. 10 Jahre später dann ihr Diamantenes.

Am 22. Januar 1901 starb die alte Dame in Osborne House, in den Armen ihres Enkels, dem deutschen Kaiser Wilhelm II. Beigesetzt wurde Victoria im Royal Mausoleum Frogmore (Windsor) neben ihren geliebten Albert. Sie regierte über 63 Jahre lang und erreichte damit die längste Regierungszeit in Großbritannien. Ihr folgte der älteste Sohn als Eduard VII. auf den Thron. Ihre Regierungszeit wurde als das Viktorianische Zeitalter benannt. Unter Victorias Herrschaft stieg Großbritannien zur Weltmacht auf und das Britische Weltreich erreichte seinen Höhepunkt.

copyright Rebecca Haertel 2010 für Suite 101