Fachausdrücke Journalismus – ein Einstieg

Egal ob Sie beruflich schreiben oder als Hobby; wer sich fürs journalistische Schreiben interessiert, sollte sich mit Fachwörtern auskennen.

 

Der Aufbau einer Zeitung

Die Zusammenstellung der Zeitungsseiten heißt in der Fachsprache Blattmachen. Eine Zeitung ist in mehrere Ressorts eingeteilt, das heißt, sie ist in verschiedene Themenbereiche wie Politik, Sport, Wirtschaft und Kultur aufgeteilt.

Der Aufmacher ist der wichtigste Artikel einer Zeitung. Er steht immer auf der Titelseite. Nicht zu verwechseln mit dem Aufhänger, der ein aktueller Anlass für einen Artikel ist.

Der  Eckenbrüller steht meist in der linken oberen Ecke der Titelseite einer Zeitung, manchmal steht er auch rechts.

Das Impressum gibt den Namen des Verlages, den Ort und das Jahr der Erstveröffentlichung an. Zeitungen und Zeitschriften müssen außerdem im Impressum den Namen des verantwortlichen Redakteurs nennen; oft informieren sie auch über die Verteilung der Ressorts in der Redaktion. V.i.S.d.P. ist übrigens die Abkürzung für Verantwortlicher im Sinne des Pressegesetzes. Und nun etwas Kurioses: Im Gegensatz zum klassischen Buch bedeutet der Ausdruck Buch im Journalismus die einzelnen Teile einer Zeitung, die man leicht voneinander trennen kann.

Aber was muss man beachten, wenn man einen Artikel schreibt?

 

Der Artikel

Jeder weiß, was eine Überschrift ist: Sie soll Aufmerksamkeit erregen und den Leser neugierig machen. Die Unterzeile ist eine zweite, kleinere Überschrift vor Beginn des Artikels. Sie fasst den wesentlichen Inhalt des Textes zusammen. Bilder lockern den Text auf. Eine Bildunterschrift (Abkürzung BU) beschreibt kurz den Inhalt des Bildes.

 

Lead(satz): Der Einstieg in einen Artikel nennt man Lead. Der erste Satz eines Artikels ist zugleich der wichtigste Satz. Er sagt dem Leser, um was es im Artikel geht. Ein guter Lead ist oft davon abhängig, ob der Artikel weitergelesen wird oder nicht. Der Lead sollte so viele W- Fragen wie möglich beantworten. Und was sind nun W-Fragen? Diese sieben Fragen müssen in jedem Artikel beantwortet werden: Wer hat was, wann, warum, wie, wo getan und woher kommt die Information?

 

Journalistische Stilformen

Es gibt mehrere journalistische Stilformen, die man kennen und unterscheiden sollte.

Die Meldung ist die kürzeste aller journalistischen Darstellungsformen.

In der Nachricht wird am Anfang alles Wesentliche geschrieben. Im späteren Textverlauf werden zusätzliche Informationen geliefert. Ein Bericht ist ausführlicher als eine Nachricht.

Bei einer Reportage sollte der Leser denken, er sei selbst dabei gewesen. Sie sollte fesselnd von Anfang bis Ende sein. Der Autor sollte bei dem Ereignis zugegen gewesen sein. Seine Eindrücke sind ebenso wichtig wie Fakten. Ein Feature ähnelt einer Reportage, ist aber lockerer und erlaubt Journalisten mehr Freiheiten.

Kommentar: Der Autor schreibt seine Meinung zu einem aktuellen Geschehen. Eine Glosse hingegen ist ein satirischer oder humorvoller Meinungsbeitrag. Auch in einer Kolumne geben die Autoren regelmäßig ihre Meinung wieder; sie ähnelt der Glosse und den Kommentar. Der Leitartikel ist eine Sonderform des Kommentars. Er steht meist auf der ersten Seite der Zeitung und vermittelt die Meinung der Zeitung zum aktuellen Geschehen. Doch woher haben die Zeitungen ihre Informationen?

 

Nachrichtenagenturen und Quellen

Die Nachrichtenagenturen sammeln Nachrichten und liefern sie an Zeitungen, Zeitschriften und an Rundfunk und Fernsehanstalten, oft liefern sie auch Bilder und Filme. Die wichtigsten internationalen Nachrichtenagenturen sind die „big four“ : Agence France-Presse (AFP, Paris), Associated Press (AP, New York), United Press International (UPI, New York) und Reuters (rtr).

Die wichtigsten deutschen Presseagenturen sind: Deutsche Presse - Agentur (dpa), Sitz Hamburg; Deutscher Depeschendienst (ddp), Sitz Berlin; Katholische Nachrichten Agentur (KNA) Sitz Bonn; Evangelischer Pressedienst (epd), Sitz Frankfurt am Main

 

Den Ursprung einer Information nennt man Quelle. Ein Pressesprecher, Archive, Mitarbeiter einer Behörde oder am Geschehen Beteiligte können Quellen sein. Hier muss man folgende Sprachregeln beachten: Als „Unter eins“ werden Informationen bezeichnet, wo die Quelle genannt werden darf.

„Unter zwei“ heißt, die Information darf zwar verwendet werden, nicht aber der Name der Person, von der man die Informationen hat. „Unter drei“ bedeutet, die Information ist vertraulich und wird nicht veröffentlicht. Sie dient lediglich als Hintergrundinformation.



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 copiwright Rebecca Haertel Original bei Suite 101 veröffentlicht